Selestat • Schlettstadt im Elsass

Wir wollten immer schon hin, nach Selestat, dem früheren Schlettstadt. Immer wenn wir von Straßburg aus nach Colmar unterwegs waren, ließen wir die Haut Koenigsbourg, die markant auf dem Berg rechter Hand thront, und Selestat links ... „links“ liegen. Das bereuen wir.  Denn nach unserem Besuch, wussten wir, Selestat muss auf unsere Schwarzwald-Bodensee-Urlaubs Seite unbedingt dazu. Selestat liegt w 50 Km südlich von Straßburg,  20  Kilometer nördlich von Colmar.


Die Geschichte von Schlettstadt


Sélestat ist untrennbar mit der Zeit der Renaissance verbunden, der Kulturepoche des 15. und 16. Jahrhunderts. Künstlerisch und literarisch besann man sich auf dieWurzeln der Europäischen Kultur.  Die überlieferten, antiken  Werke der Griechen und Römern avancierten zum  Vorbild.  Selestat hat deutsche Vergangenheit, auch deshalb ist - trotz der endgültigen Festlegung der Elsässischen Grenzen nach dem 2. Weltkrieg - der Name Schlettstadt noch immer geläufig. In der Stadt begegnet man ständig deutschen Namen und Straßenzügen. Der Eindruck entsteht, dass die liebenswerte Bevölkerung mit der Historie keinerlei Probleme hat,  inzwischen sind wir sowieso - grenzenlos - Europäer. Mit der Bahn ab Colmar ist Selestat ebenfalls bestens erreichbar.


Bibliothek Humaniste - Kirche St. Georges

Residenz von Ebermünster - Maison du Pain


Parken Sie zentral in der Rue de la Paix, dort sind genügend gratis Parkplätze vorhanden, und der Fußweg zu den Sehenswürdigkeiten ist äußerst kurz. Sehr zügig kommen Sie so zur Bibliothek Humaniste, welche 2011 von der UNESCO in die Liste des Weltdokumentenerbes aufgenommen wurde. Die Gründung geht auf das Jahr 1450 zurück und enthält die gesamte Bibliothek des Beatus  Rhenanus, einem Gelehrten dieser Zeit.


Sie enthält viele weitere Werke aus allen Jahrhunderten und ist als Museum öffentlich zugänglich.  Von dort aus (längs rechts vorbeigehen) ist es nicht weit bis zur Residenz von Ebermünster (schön das Renaissance Portal, rechts davon die eingemauerten Steine zeigen römische Generäle, und germanische Kaiser), und die Kirche St. Georges, die sich einen kleinen Platz teilen.


Ereignisreiche Stadtgeschichte bis heute


Ersteres war der Sitz der benediktinischen Äpte von Ebermünster, St. Georges ist in 3. Jahrhunderten im gotischen Stil erbaut worden Hinter St. Georges ist ein großzügiger, schattiger  Park in dem die Einheimischen oft entspannt ein Buch lesen. Ganz in der Nähe kommen Sie das Maison du Pain vorbei, das Haus des Brotes.  Brot ist in Frankreich ein Kulturgut und verdient somit eine „Kultstätte“.  Mit Voranmeldung kann man einen Backkurs belegen,  um so den berühmten elsässischenGugelhupf selbst zu backen. Man kann hier aber auch gut und günstig  - einfach nur - zu Mittag essen.


Der Hexenturm beim Place Delattre de Tassigny

Das Tor  „La Tour Neuve“


Der Turm hat seinen Namen aus der Zeit des 17. Jahrhunderts, hier wurden wirklich die Hexen eingesperrt, die Tage später verbrannt wurden - im Namen des römisch-katholischen Glaubens. Der Hexenturm war auch Teil der Befestigung der Stadt, der Stadtmauer, die vom Festungsbaumeister Ludwig des XiV. Sebastian Vauban, gleichsam Architekt von Saarlouis und Neuf Brisach gebaut wurde.  Auf dem Place Dellatre de Tassigny findet man auch das letzte Tor, welches noch unter der Regentschaft von König Ludwig XIV. erbaut wurde.   Nicht zu verwechseln mit La Tour Neuve . Es ist der auffälligste und dominanteste Turm in Selestat, es ist der mit den vier Ecktürmchen und eigentlich eines von vier Stadttoren.  


Eine Wildwasserfahrt mitten in Selestat am Frac Alsace


Schön zuzuschauen  direkt vor dem Frac Alsace gibt es einen Slalom Trainings-Spot,  wo vor allen Dingen die einheimischen aber auch angereisten Canoe-Sportler ihr Können im Fahrtwasser von Stromschnellen üben.  Das Frac Alsace (der Glasbau hinter den Kanufahrern)  ist ein Museum mit zeitgenössischer Kunst und wechselnden Ausstellungen. Ein Besuch lohnt nur wegen der Architektur, die sanft aber direkt in die „jetzige Zeitgeschichte und ihre Kunstformen widerstandslos einführt“.  Genau auf der Straßenseite gegenüber, die Mediathek, die nicht nur die regionale Bibliothek enthält, sondern auch viele Ausstellungen mit zeitgenössischer Kunst , wie Fotoausstellungen und eine Multimediasektion ist ebenfalls einen Besuch wert . Übrigens war früher die Ill von Falchkähnen „bevölkert“ - Die Händler fuhren von Colmar nach Straßburg um dort ihre Waren zu kaufen und zu verkaufen, Holz Tiere, Stoffe , Wein usw.

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Quai de Tanneurs - St. Fiedes (St. Foy)  - Die Rekolettenkirche  -  ... Es gibt soviel zu sehen in Sélestat , wir werden den Text nach und nach ergänzen . ... Bleiben Sie uns „gewogen“ ...


Die Hochkönigsburg


Sie ist das Ziel vieler  Besucher, pro Jahr sind es etwa 600.000. Es gibt wenige geschichtliche Monumente bei unserem französischen Nachbarn,  die mehr besucht werden.   Im 12.Jahrhundert  wurde sie erstmalige errichtet, damals noch mit dem Namen: Estufin“ -  da sich hier die Silber - und die  Salzstraße, wie auch die Wein- und die Kornstraße trafen und Wegezölle eine wichtige Einnahmequelle für die Herrscher waren.  In 800 Meter Höhe kann man sogar bis zu den Alpen blicken.  In Kriegszeiten gewährte die Burg einen guten Überblick über das Tal , was die Schweden nicht daran hindern konnte, die Haut Koenigsbourg im DreißigjährigenKrieg zu zerstören.


1899 erlebte die Hoch Königsburg ihre Auferstehung, Kaiser Wilhelm II begann damit sie wieder aufzubauen - nicht zuletzt um ein deutliches Zeichen zu setzen: Die Wiederangliederung des  an Deutschland. Es handelt sich also bei der Hochkönigsburg, so wie sie jetzt aussieht um ein „Märchenschloss“ - ähnlich wie Schloss Neuschwanstein. - Sie wurde vor gerade mal etwas mehr als 100 Jahren errichtet -  in der Optik einer mittelalterlichen Ritterburg.  Sie stehtie auf einem abgeflachten Kegelberg inmitten des Schlettenstädter Waldes.  


Das Mittelalter wird lebendig


Man versuchte, die Stilelementen des Mittelsalters möglichst originalgetreu neu erstehen zu lassen, in ihrer ganzen Größe. Inzwischen gibt es hier ein Museum in der Burg: Viele Ausstellungsstücke , die man im Museum sehen kann stammen noch aus dieser Zeit. Wandmalereien, Renaissancemöbeln und riesigen gusseisernen Pfannen. Im Keller befindet sich eine mittelalterliche Waffensammlung mit Armbrüsten, Schwertern aller Art und Rüstungen.




Fotos aus Selestat