Nachdem ich Frau Baßler bereits zweimal auf der Weinmesse in Offenburg begegnet bin, und dort ihre edlen Brände probieren durfte, wurde es Zeit endlich auf der Oberen Heidenhofbrennerei in Kappelrodeck vorbei zu fahren, um hier einige Spirituosen einzukaufen. Kappelroddeck liegt inmitten der Ortenau, die bekannt ist für ihren barocken, überschwänglichen Obstreichtum. Hier in der Ortenau dreht sich, wenn auch nicht alles, so doch vieles um Wein- und Obstanbau. Selbst Obstsorten, die man eher in südlichen Gefilden vermutet, wachsen hier prächtig wie der Pfirsich oder die Aprikose.
Aber zurück zu meinem Besuch,
ich hatte mich telefonisch angemeldet und als ich den Oberen Heidenhof dann vor mir sah, dachte ich nur „wow“ - ein herrlicher Bauernhof -1835 erbaut und von mehreren Generationen immer wieder renoviert, herausgeputzt und auf den neuesten Stand seiner Epoche gebracht. Dann begrüßte mich auch schon Frau Baßler. Immer einen Scherz auf den Lippen, ließ ich die Pointe nicht aus, dieses tolle Anwesen mit dem Hof aus der TV Serie „die Fallers“ zu vergleichen. Nachdem ich ihr mitteilte, welche Schnäpse ich benötige, gingen wir dann in die Brennerei, in der nicht nur die großen Edelstahl-Gärbottiche und die Brennblase standen, sondern auch ihr Vorrat an Spirituosen. Hochinteressant.
Aufmerksam auf die Brennkunst von Frau Baßler
wurde ich bereits vor ein paar Jahren durch einen Artikel in unserer Tageszeitung Hier wurde darüber berichtete, dass Frau Baßler sich, nach einer mehrmonatigen Ausbildung, als Edelbrand-Somelière qualifiziert hatte. „Edlen Bränden ein gutes Image zu verleihen, damit stehen wir hier in Deutschland erst am Anfang.“ Deshalb auch die Ausbildung in St. Ulrich bei Freiburg, wo österreichische Referenten ihr Wissen einfließen ließen - und den Teilnehmern vermittelten. Frau Baßler stellte hier auch fest, dass die Brennkunst und die Kultur der Spirituosen älter war als im Schwarzwald.
„Gute Produkte gibt es in der Region viele“, so Frau Baßler, „und es werden immer mehr. So die neuen Wildobstbrände, und ein gutes Schwarzwälder Kirschwasser, das Fülle und Charakter hat förmlich am Gaumen explodiert und mit einem Bouquet daherkommt wie ein guter Spätburgunder Rotwein“.