Das Stadtmuseum in Radolfzell gibt es bereits seit 1906. Doch einhundert Jahre später zog das Museum in die alte Stadtapotheke in die Seetorstraße 3 um. Dies war möglich, da die Stadt Radolfzell das Gebäude aus dem Jahr 1689 erworben hatte. Ein Gebäude das selbst reichliche Exponate besitzt, wie die Apothekerräumlichkeiten, der Verkaufsraum, das Labor, oft in der Apothekersprache als „Offizin“ bezeichnet. Das Interieur aus Kirschbaumholz der Apotheke stammt aus der Biedermeierzeit. Beeindruckend die kostbaren, handgefertigten Apothekergläser aus Böhmen.
Da trifft es sich passend, dass ebenfalls ein Carl Spitzweg Kabinett mit Malereinen aus seiner gesamten Schaffensperiode, in der er sich viel mit der Genremalerei beschäftigte. Sein Malstil entsprach dem der Spätromantik überwiegend, doch er ist ein höchst wandelfähiger Maler gewesen, da seine Malereien zu Anfangs noch stark von der Biedermeierzeit beeinflusst waren und er ganz spät sogar sich in seinen Werken gar an den Impressionismus anlehnte.
Es gibt auch, wie es sich für ein Stadtmuseum gehört eine stadtgeschichtliche Abteilung die die Stadtgeschichte von Radolfzell über viele Jahrhunderte dokumentiert und nachvollziehbar macht. Exponate werden ausführlich erklärt, Ausstellungstücke die auch durch Ausgrabungen ans Tageslicht kamen. So werden auch Haushaltsgegenstände gezeigt wie Steingut Töpfe und Krüge, die vorwiegend zum Zubereiten, zur Vorratshaltung und Auftragen von Speisen Verwendung fanden.
Besonders beeindruckend die zur Zeit ausgestellten Fotos der Radolfzeller Fotografenfamilie Liedl, die Bilder der Stadtentwicklung zwischen 1950 und 1980 zeigen, und einen phänomenalen Blick in eine andere Zeitepoche, die vielen von uns fremd ist, ermöglicht.
Öffnungszeiten: Dienstags bis sonntags von 11:00 bis 17:00 Uhr
Hier einige Bilder vom Stadtmuseum in der alten Stadtapotheke in Radolfzell, welches von Rudolf Warda, der erst kürzlich besucht wurde: