Vielleicht ist meine Inspiration, mich mit Architekturfotografie zu beschäftigen auch auf einen Event „Architekturdialog im Burda Museum Gottfried Böhm“ Vortrag durch seinen Sohn Paul Böhm und anschließende Diskussion, wobei der Begriff Stadtplanung einen großen Zeitraum einnahm.


Als Badener fährt man ja gerne - über die frühere Grenze -  nach Frankreich


Die französischen Nachbarstädte haben zudem viel Charme. Das berühmte Savoir Vivre. Auch architektonisch ein wahres Schlaraffenland, die die Städte im Gegensatz zu Baden keine Kriegsschäden hatten und Stadtstrukturen und Gebäude mit ihren Kunst- oder besser Baustilen erhalten blieben. Sicherlich gab es in den letzten Jahrzehnten auch reine Zweckbauten in Straßburg.


Die Erschließung des grenznahen Stadtraumes von Straßburg nach Kehl


Es gibt aktuell für Wohnungen und Arbeitsstätten Nachholbedarf in einer Region, die wirtschaftlich und finanziell auch vom Wirtschaftsraum in „Grenznähe“ profitiert.


Seit einigen Jahren kann ich in Straßburg eine interessante „Bau-Epoche“ beobachten. Einige der neu entstandenen Stadtviertel, mit dem Anspruch energiebewusst und sozialverträglich zu sein, hatte ich bereits vor einigen Jahren fotografiert, wenn auch noch nicht mit dem Anspruch, wirklich Architektur zu fotografieren. Siehe meine Fotos von:


Eco Vendenheim / Strasbourg


Eco Schiltigheim / Strasbourg


Eco Les Tanneries / Strasbourg


Eco Bohrie Ostwald / Strasbourg


Eco Kronenburg / Strasbourg


Eco Danube / Strasbourg


Eco Heyritz / Strasbourg


Zu dieser Zeit lang aber bereits mein Augenmerk auf einem Gebiet, welches sich gefühlt bereits vor diesen o.g. Arealen seinen Anfang nahm und jetzt - nach und nach -  Form, Funktion und Gestalt annimmt.


Straßburg dehnt sich - demnach ersichtlich - merklich nach Osten aus. Frühere benötigte Hafenflächen lagen jahrzehntelang brach - und  erfahren ihre neue Bestimmung, in jetzigen Friedenszeiten.


So das Bassin D’Austerlitz, in direkter Nachbarschaft zur Altstadt und Innenstadt von Straßburg,   dessen Randflächen inzwischen weitgehend fertig bebaut wurden, unter anderem durch das Rivetoile, einem Einkaufszentrum und vielen weiteren Einkaufsflächen.


Das Bassin d’Austerlitz ist eine Oase der Erholung mit Tretbooten im Sommer, frei verwendbaren Klappliegestühlen aufgereiht wie auf einem alten Kreuzfahrtschiff säumen das Ufer welches andas Rivetoile anschießt. Kulturell als auch innenarchitektonisches Highlight die Mediathek André Malraux. Und ein klein wenig „Großstadt-Feeling“ gibt es seit kurzem auch, seitdem an einer der beiden Schmalseiten (an der anderen das Cité de la musique et de la Danse vom Pariser Architekten Henri Gaudin) drei „Tower“ eines beheimatet in den oberen Stockwerken ein OKKO Hotel, mit  interessanaten innenarchitektonischen Ansichten, zudem Büroflächen Restaurants Apotheken, etc. Auch hier pulsiert und funkelt das Leben und hat seine Fans.


Doch kommen wir jetzt zum interessantesten Teil meines Berichtes:


Das Areal / das  Areal  zwischen Kehl und Straßburg, die alten und teils zugleich neuen Stadtviertel, markiert im Jardin des deux rives, durch die  „Passarelle (Fußgängerbrücke) des deux Rives, (die beiden Ufer waren Austragungsort für die Bundesgartenschau 2004 Kehl-Straßburg), die vom Pariser Architekten Marc Mimram entworfen wurde und „Weltruf erlang“ als Berlusconi  (Anlass war der Natogipfel 2009) wegen eines Telefonates  Merkel und Sarkozy  „wie bestellt und nicht abgeholt“ warten ließ.


Hier entstand auch auf französischer Seite eines der ersten interessanten Stadtprojekte, „Port Du Rhin.“ - welches sich vom Straßburger Hafengebiet bis zur Europabrücken, die Kehl mit Straßburg verbindet, zieht.  Infrastrukturell angebunden wurden dieses Gebiet, sowohl von deutscher, als auch von französischer Seite durch die grenzüberschreitende Straßenbahn zwischen Straßburg und Kehl 2017.


Bezeichnend dass auf dieser neuen Strecke zwischen Kehl und Straßburg die Straßenbahn an mehreren Haltestellen vorläufig gar nicht anhielt, da hier erst noch neue Areale in teilweise vorhandenen und neue Stadtteile noch nicht bebaut und bezugsfähig waren, so: Coop im Hafenareal, Starlette am Bassin Vauban, welches gerade seiner Vollendung entgegensieht und  das Stadtviertel Citadelle, eine Halbinsel oder Landzungen, die in das Bassin Vauban hineinreicht. Auch hier sind die ersten Gebäude bereits bezugsfertig.


Wohnen, leben, arbeiten und Erholen in Straßburg - eine Maxime aus gleich vier Begriffen


Viele der Gebäude haben ausreichende Garagenplätze, meist nicht als Tiefgaragen angedacht, vielleicht gibt das der Untergrund nicht her. Oft sind die Wohnungen praktisch Teil eines Parkhauses, eine  Symbiose, die man gesehen haben muss, um sie nicht nur zu akzeptieren sondern als genial zu verstehen.


Vielleicht sind viele Gebäude architektonisch nicht so aufsehen erregend, die gleichzeitig entstandene Infrastruktur ist es doch und meines Erachtens beispielgebend, Dies betrifft insbesondere die Verkehrsanbindung im Nahverkehr.


Vorbildliche Infrastruktur in Straßburg für alle: Für Fahrradfahrer, Autobesitzer und Fußgänger


Besagte Straßenbahn, die die neuen Stadtviertel durch Haltestellen mit Kehl und Straßburg verbinden als auch ein ausgeklügeltes, großzügig dimensionierte Fahrradweg, die schon fast an die Radschnellwege in Dänemark erinnern. Da wird nichts an vorhandenen Straßenbreiten abgezwackt, nein es sind separate Radwege, ohne die Gefahr von Kollisionen mit Autos. Straßburg eine Stadt der kurzen Wege.




Strasbourg: Les Quartiers Deux Rives - die Stadtviertel Zwei Ufer

Bruecke ueber den Rhein beidseitig Gebäeude