CoWorking Space Kaleidoscoop Quartier Coop in Straßburg
Zurück in die Gegenwart und Zukunft des Kaleidoscoop:
Das Gebäude, auf französisch: Batiment, ein typischer Industriebau des 20. Jahrhunderts, wurde vorsichtig renoviert, ein Glasdach macht den dadurch lichtdurchfluteten Innenhof wetterfest, Treppen führen in die im Innenhof befindlichen Galerien (Wikipedia: Galerie = ein umlaufender Gang, der auf der Innenhofseite um das Obergeschoss eines Schlosses, oder ähnliches geführt ist).
Im Erdgeschoss befindet sich ein Café, das auch als „Reparatur-Café“ dient, sich mit Freunden oder Arbeitskollegen treffen kann, herrliche Snacks genießen kann, ebenso als Treffpunkt und auch als Möglichkeit des Arbeitens, wenn man denn einen Laptop sein eigen nennt, da man hier auch das superschnelle Wlan kostenfrei nutzen kann. (Mo 11:00-15:00 Uhr, Di 09:00-15:00 Uhr, Mi 11:00-15:00 Do 11:00-15:00 und 1:00-22:30 Uhr, Fr 11:00-15:00 Uhr
Ebenfalls im Erdgeschoss: „La Coopette“ hier findet man ökologisch korrekt produzierte Bekleidung aber auch Produkte, wie man sie in Deutschland aus Bioläden kennt. Ausserdem betreibt der Verein Velostation eine Selbstreparatur Möglicheit von Fahrrädern.
Einen solidarischen Hausmeisterservice findet man hier ebenfalls, der sich so mancher kleiner Sorgen der hier arbeitenden und in der Area wohnenden annimmt. Für mich aber noch viel spannender, das was sich in der 1. Etage befindet:
CoWorking / Eco Working im Kaleidoscoop Strasbourg
Ein inspirierender und grenzüberschreibender CoWorking Space, wie man auf der Homepage von Kaleidoscoop lesen kann. Man sitzt da wo sich ein Platz anbietet. Die Qual der Wahl. Man bringt seinen Laptop mit und seine Brotzeit, wenn man nicht immer unten im Café sich verköstigen lassen will und für den Rest hat Kaleidoscoop schon gesorgt:
Es gibt eine Kaffeemaschine, eine riesige Küche in der man auch arbeiten und sich zudem austauschen, also reden kann, Breitband Internet.
Lädt man Gäste ein, erhält man Zugang zu repräsentativen Besprechungspreisen. Wenn das Treffen nicht ganz so formell sein soll, dann lässt sich natürlich auch das Café ganz leger im Untergeschoss nutzen.
Das alles für 180 Euro bei Monat + gesetzl. MwSt für 180 € pro Monat. (Es gibt weitere Tarife)
Für mich selbst ist dieser CoWorking Space höchst interessant, da er - so zumindest das Ansinnen - nicht nur ökologisch sozial - sondern auch auf die Zweisprachigkeit und das gemeinsame Handeln "über die ehemaligen Grenzen" und Sprachbarrieren hinweg funktionieren soll. Ich habe hier einen fast optimalen Arbeitsplatz, allerdings reizt es mich geradezu endlich die Gelegenheit wahrzunehmen meine französischen Kenntnisse "à la longue" zu verbessern, durch den persönlichen Austausch, einmal bis zweimal die Woche.
Die Gemeinschaftsbüros im Kaleidoscoop Strasbourg
Oder man Bucht einen festen Arbeitsplatz , „Coloc“ genannt in einem Raum der sehr still ist und somit konzentriertes Arbeiten ermöglicht. Zudem genießt man neben dem Zugang zur Küche und dem angrenzenden Arbeitsbereich (wo man für 180 € im Jahr sitzt), nämlich Stauraum im Bürobereich und im Unterschoss oder auf dem Dachboden.
Unbegrenzter Zugang zu 16 ausgestatteten Besprechungs- und Gemeinschaftsräumen und die zur Verfügungstellung von Veranstaltungsräumen, so einmal der große Sahl mit über 300 QM oder 3 x im Jahr ein kleinerer Saal. Dies für 250 € pro Monat, Mietvertrag hier minimum 1 Jahr.
Seit 2017 verfolge ich, mit viel Interesse hier aus der Nähe von Baden-Baden, was sich „auf der anderen Seite der ehemaligen Grenze, der ehemaligen Grenzregion sozial und wirtschaftlich entwickelt. Insbesondere hat es mir da Straßburg angetan, zumal ich mindestens einmal im Monat, wenn denn nicht öfters zum Shopping und Lebensmitteleinkauf in die siebtgrößte Stadt Frankreichs, die durch ihre Geschichte (nicht immer rühmlich für uns Deutsche) und ihre Randlage einen starken Bezug zu Deutschland hat.
Port du Rhin, Coop, Starlette, Citadelle: Die vier neuen Quartiers in Strasbourg
Hier entstehen gleich vier neue Quartiers, wie man in Frankreich Stadtteile nennt, bzw. vorhandene Strukturen werden modernisiert, aber die meisten Gebäude und Funktionen wie Brücken und Parks sind Neubauten. Die Tram, die 2017 von Straßburg nach Kehl verlängert wurde, spielt da auch ein gewisse Rolle, zumal zwei der Haltestellen mitten in diesen beiden neuen Quartiers angelegt sind, nebst breiten, von Fahrwegen separierten Fahrradwegen. Urbanität konsequent und neu gedacht. Arbeiten und Leben sogar ohne überhaupt ein Verkehrsmittel benutzen zu müssen. Quartier Port Du Rhin, Quartier Coop, Quartier Starlette, Quartier Citadelle. Schöne neue Welt, aber nur hier in Frankreich!
Die deutsch-französische Freundschaft - L'amitié franco-allemande
Wenn in Berlin, in Regierungskreisen von der deutsch-französischen Freundschaft fabuliert wird, dann kann man hier in unserer Region, diese Annäherung der beiden wirtschaftlich wichtigsten Ländern, wer Augen dafür hat, täglich erleben. Wenn auch der badische und der elsässische Dialekt zumindest bei den älteren Semestern eine gute Kommunikation in beiden Ländern ermöglicht, gibt es immer noch erstaunlich viele Deutsche, die sich vielleicht bemühen der französischen Sprache mächtig zu werden, es aber nicht sind, mich eingeschlossen. Auf französischer Seite muss ich allerdings sagen, sieht es hier auch nicht besser aus.
So treffe ich hier des Öfteren Franzosen im Alter zwischen 20 und 30, die keinerlei Fremdsprachenkenntnisse haben, weder Englisch noch Deutsch! Erstaunlich zumal gerade für „französische Grenzgänger“ eine Beschäftigung in Deutschland oft lukrativer ist als in ihrer Heimat.
Vielleicht kann die Cafa-RSO in ihrer Kooperaton mit dem Kaleidoscoop hier zu einer intensivierten Verständigung im frühereren deutsch-französischen Grenzraum beitragen.
Um so wichtiger das Projekt „Kaleidoscoop“ im Quartier Coop in Strasbourg
Zunächst aber einmal etwas zur „Histoire“, zur Geschichte der Coop
Im Jahr 2015 ging die mehr als hundertjährige „Betriebsamkeit“ oder besser unternehmerische Tätigkeit der Einzelhandelskette COOP Alsace, gegründet 1904 zu Ende. In Straßburg, am Port Du Rhin, eben an jenem Platz und in jenem Gebäude das nachfolgend beschrieben, inzwischen eine neue Funktion bekam, befand sich die Zentrale, der Hauptsitz der COOP Alscace.
Hier war nicht nur die Verwaltung. Auch eine Produktion verschiedener Lebensmittel, bzw. deren Weiterverarbeitung fand hier ebenso statt.