Burg Meersburg am Bodensee

Ein Muss für jeden Meersburgbesucher: Die Besichtigung der Burg Meersburg.  Wir waren begeistert. Im 7. Jahrhundert wurde die wohl älteste,  von ihren heutigen Besitzern bewohnte Burg,  errichtet.  Eher ungewöhnlich für den Standort einer Burg: Mitten in einer Stadt. Auffällig die große Brücke, die über den Burggraben zum Haupttor führt,  und der massive Dagobertsturm.  


Die Burg Meersburg taucht  in vielen Geschichtsbüchern im Verlaufe ihres Daseins auf.  Ganz klar sind die Ursprünge der Burg bisher nicht. So soll sie von Dagobert dem I. gebaut worden sein. Von hier aus soll  er mit der Christianisierung der Alemannen im Bodenseeraum begonnen haben.  Mitte des 13. Jahrhunderts fiel sie dann an die Konstanzer Fürstbischöfe. Anfang des 19. Jahrhunderts ging die Burg durch die  Säkularisierung in den Besitz des Großherzogtums Baden über.


Nur wenige Jahr später erwarb dann ein Herr von Loßburg und seine Frau Anna von Droste zu Hülshoff die Burg Meersburg.  Annette zu Droste Hülshoff, eine der bedeutendsten deutschen Dichterinnen und Schwester der Burgherrin,  verbrachte ihre letzten Lebensjahre hier auf der Burg.


Eine Meersburg Besichtigung auf eigene Faust


Sie können jederzeit ohne vorherige Anmeldung die Burgbesichtigung beginnen. Nach und nach kann man so 28 gut beschilderte Räume einsehen und durchschreiten.  Tipp: Buchen Sie an der Kasse zusätzlich die geführte Turmbesteigung. In diesem Falle sehen Sie weitere 4 Räume, die Ihnen sonst nicht zugänglich wären.  


Nach dem Überqueren der Brücke und passieren des Burgtores  erreicht man das  barocke Treppenhaus der Burg. Das Treppenhaus führt nicht nur zu den  Privatgemächern der Besitzer,  sondern auch zum Burgcafé. Köstliche Kuchen und heiße Schokolade warten auf Sie.   Im Flur vor dem Café beginnt die Besichtigung  Gotisches Zimmer, Renaissancezimmer, die Burgküche und die Brunnenstufe mit einem zentral gelegenen erschreckend tiefem Brunnen sind die ersten Stationen.


Neben Gemälden und Einrichtungsgegenstände stehen jeweils Puppen in der zu dieser Zeit typischen Bekleidung oder Tracht in den Räumen. Das hilft sich in jener Zeit zurechtzufinden.   Dann kann man die Räume besichtigen in denen Annette von Droste-Hülshoff ihre letzen Jahre verbracht hat. Beeindruckend für Groß und Klein „das Verließ“  mit Gefängniszelle nebst Abort. Der Waffengang, die Burgkapelle der Fürstensaal schließen sich an ebenso wie die Fürstbischhöfliche Kapelle.


Der Dagobertsturm der Meersburg


Am beeindruckendsten allerdings war für uns  der Dagobertsturm mit der Schatzkammer, der Folterkammer und der Aussichtsebene, auf der man bei Sonnenschein einen herrlichen Ausblick auf den Bodensee und Meersburg hat. Auch die Wohnräume von Annette zu Droste Hülshoff sind einsehbar.


Hat man Kinder dabei, dann sollte ein Besuch im Rittershop nicht fehlen. Holzschwerter werden auf Wunsch mit eigenem Namen beschriftet. Zinnfiguren und Ritterrüstungen und Bücher für jede Altersgruppe sind ebenfalls erhältlich, um Phantasien  in längst vergangenen Zeiten schwelgen zu lassen.


Um noch mehr über die Burg zu erfahren werden wir sicherlich noch ein zweites Mal hier Station machen, um so unsere Kenntnisse und unsere Eindrücke zu vertiefen.



Fotos von Burg Meersburg