Im Jahr 2004 fand in Kehl und Straßburg die Landesgartenschau statt, genau hier am Rheinufer. Parallel zum Rhein diesseits und jenseits der früher durch den rheinbestimmten prominenten Grenze. Die Idee des zu diesem Zeitpunkt eingeweihten "Garten der zwei Ufer" oder auf französisch "Jardin des deux rives" entstand jedoch bereits 20 Jahre früher. Das Highlight die "Passerelle des deux rives" - eine doppelte Fussgängerbrücke, die die beiden Ufer verbindet.
Jardin des deux rives - der Garten der zwei Ufer
Es gibt auf jeder Seite zwei Aufgänge jeweils einen steileren und einen flacheren. Den letzteren kann man auch mit Fahrrädern, Rollstühlen und Kinderwagen benutzen. Mitten auf der Brücke gibt es eine Plattform, die alle Aufgänge miteinander verbindet. Eine große Symbolik für zwei Länder, die sich in vielen Kriegen gegenüber standen.
Die Parkanlage auf französischer Seite
Ein Fluß der gleich zwei Nationen gehört sie nicht mehr trennt sondern verbindet. Das dürfte die Idee gewesen sein, als 1995 ein Straßburger Stadtrat seine Idee von diesem Garten der zwei Ufer präsentierte. Beidseitig des Rheines hat der Garten, oder besser, der Park einen hohen Erholungswert. Mehrere Wege, einer davon ufernah durchqueren ihn. Es lässt sich stundenlang flanieren, man kann die unterschiedlichsten Vogelarten beobachten, die Lachmöwe, die Sturmmöwe, die Silbermöwe. Schwäne sind mit ihrem Küken im Sommer ganz nah am Kieselstrand. Graureiher und verschiedene Entenvögel auch.
Kunst, Kultur, Denkmäler und Erinnerungen open Air
- Direkt neben der Passerelle des deux rives befindet sich ein kleines Monument mit der Bezeichnung "Grenzrosen" - Davon gibt es in Kehl ganze acht und hier auf französischer Seite eine neunte. Die Grenzrosen stammen von Thomas Rother, einem deutschen Künstler und sollen eine versöhnliche Erinnerung symbolisieren. Auf diesem Gedenkstein kann man die Namen der neun französischen Widerstandskämpfer lesen, die am 23. November 1944 von der Gestapo ermordet wurden.
- Ebenfalls gibt es einen Gedenkstein für 29 Widerstandskämpfer, die Ende November in Bühl, Kehl und Rastatt hingerichtet wurden, obwohl Straßburg zu dieser Zeit bereits von den Alliierten befreit war.
- Des Weiteren ein Gedenkstein zur Erinnerung an Marshall de Lattre de Tassigny.
- Die Wasserwand, sie ist 250 Meter lang konkav zum Rhein hin gebogen, zwei bis fünf Meter hoch und ist begehbar. Unterhalb der Wasserwand dann Pflanzen die mit Wasser in Verbindung bringt, wie Schilf oder Seerosen.
- sehr auffällig der Planetenweg mit Schautafeln, kommt man von der Kehler Seite über die Passerelle, die Fußgängerbrücke, dann bildet er praktisch die Verlängerung der gedachten Linie bis zum Horizont
- die Temporären Gärten, die im Frühjahr und Sommer natürlich sehr hübsch sind, im Herbst sich durch die spärliche Bepflanzung eher zur Kontemplation eignen.
- dann ist das das "Izanai 2004" vom japanischen Künstler Akio Suzuki. Zwei gewölbte Sandsteinwände wie zwei Hände die den Atem halten. Izanai = Raum der Verführung. Die Klanglandschaft parallel zur reellen Landschaft, sie hörbar zu machen, war das Ziel von Akio Suzuki. Selbst das Echo, das Rauschen des Rheinwassers ist erfahrbar. Fotos zum Jardin des deux Rives findet man hier